Die digitale Transformation der internationalen Logistik von Tchibo (Phillip Ahrend, Tchibo)
Shownotes
Auf einer Felgendreher & Friends Supply Chain Community Veranstaltung in Hamburg hat unser Host Boris Felgendreher mit Phillip Ahrend, dem Head of International Logistics bei Tchibo und einer Gruppe von Logistik und Supply Chain Verantwortlichen über die digitale Transformation der internationalen Logistik bei Tchibo diskutiert. Dabei ging es unter anderem um folgende Themen:
Struktur der Tchibo-Logistik: Drei Hauptbereiche – B2B (Filialversorgung), B2C (Onlinehandel) und internationale Logistik (Beschaffung, Import/Export).
Rückblick auf den Start vor 13 Jahren: Viele manuelle Prozesse, Faxe, Papierdokumente, isolierte Systeme, kaum Digitalisierung.
Erste Digitalisierungsversuche: Einführung von E-Mail statt Fax, erste kleine Schritte zur Effizienzsteigerung, Anbindung an die Hamburger Hafenplattform für Transparenz.
Strategische Neuausrichtung (vor ca. 5–6 Jahren): Erkenntnis, dass Insellösungen nicht mehr ausreichen → Entscheidung zur Einführung eines Transport Management Systems (TMS) als Fundament der Logistik.
Auswahl & Implementierung: Unterstützung durch das Fraunhofer-Institut, schrittweise Umsetzung in Teilprojekten, Umstellung auf agilere Projektmethodik statt großer Releases.
Ergebnisse & Fortschritte:
Deutlich mehr Transparenz und Performance in der Lieferkette.
Einführung eines zentralen Datenmodells für Echtzeit-Transparenz (u. a. durch Supply-Chain-Krise beschleunigt).
Automatisierte Datenintegration statt Excel-basierten Reports.
Aktuelle Herausforderungen:
Zoll- und Compliance-Systeme noch nicht vollständig integriert.
Weiterhin manuelle Dokumentenprüfungen.
Ziel: mehr Exception Management und KI-gestützte Dokumentenprüfung.
KI-Projekte: Einsatz von KI zur automatischen Dokumentenprüfung, Zolltarifierung und Verarbeitung unstrukturierter E-Mails/PDFs von Spediteuren.
Zusammenarbeit Logistik–IT: Aufbau eines gemeinsamen Prozess- und IT-Teams, organisatorische Learnings, Notwendigkeit von Ressourcen und offener Kommunikation.
Prozessgestaltung: Diskussion über Standardsoftware vs. individuelle Prozesse; Balance zwischen Anpassung an Systeme und Bewahrung sinnvoller Eigenprozesse.
Fehler & Learnings: Zu große Projektbrocken und starre Pläne führen zu Verzögerungen; agile, kleinere Releases sind effektiver.
Change Management & Mitarbeitereinbindung:
Wichtigkeit offener Kommunikation bei Rückschlägen.
Workshops, Teamtage, Schulungen, Videos zur Einarbeitung.
Mischung aus Skepsis und Akzeptanz im Wandel.
Kooperation mit Dienstleistern: Unterschiedliche Akzeptanz; langfristige Partnerschaften erleichtern Integration ins TMS; hohe Zufriedenheit der Lieferanten laut Umfrage.
Hilfreiche Links:
Phillip Ahrend auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/phillip-ahrend-078a8a248/
Boris Felgendreher auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/borisfelgendreher/
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